Worauf sollte ich achten, wenn ich einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren möchte?

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Die Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz ist eine wunderbare Möglichkeit, einem Tier in Not ein liebevolles Zuhause zu geben. Damit die Adoption für alle Seiten erfolgreich ist, gibt es jedoch einige wichtige Aspekte zu beachten – sowohl in Bezug auf den Hund selbst als auch auf die Organisation, von der er stammt.
Worauf sollte ich bei der Adoption eines Tierschutzhundes achten?
  1. Einschätzung des Hundes: Tierschutzhunde haben oft eine unbekannte oder schwierige Vergangenheit, die ihr Verhalten und ihre Bedürfnisse prägen kann. Eine gründliche Einschätzung des Hundes durch die Organisation oder eine Pflegefamilie ist wichtig. Verstehen Sie die individuellen Eigenschaften des Hundes, einschließlich seines Temperaments, Energielevels und eventueller Verhaltensprobleme.
  1. Anpassungsphase einplanen: Ein Tierschutzhund braucht oft Zeit, um sich an sein neues Zuhause und neue Routinen zu gewöhnen. Dies kann mehrere Wochen oder Monate dauern. Geduld und Verständnis sind entscheidend, um Vertrauen aufzubauen und eine Bindung zu fördern.
  1. Gesundheitliche Betreuung: Klären Sie im Vorfeld ab, ob der Hund gesund ist oder Vorerkrankungen hat. Viele Tierschutzhunde sind bereits geimpft, gechippt und entwurmt, aber stellen Sie sicher, dass alle Gesundheitschecks aktuell sind und ob besondere Pflege erforderlich ist.
  1. Erziehung und Training: Einige Tierschutzhunde sind anfangs möglicherweise nicht stubenrein oder benötigen grundlegendes Training. Besprechen Sie mit der Organisation, welche Unterstützung sie bieten und ob der Hund bereits in Grundkommandos geschult ist. Seien Sie bereit, in die Erziehung zu investieren, um eine stabile Beziehung aufzubauen.
  1. Richtiger Umgang mit Ängsten und Unsicherheiten: Viele Tierschutzhunde haben in ihrer Vergangenheit Traumata erlebt und zeigen Unsicherheiten gegenüber Menschen oder anderen Tieren. Es ist wichtig, auf das Tempo des Hundes einzugehen und ihm mit einer positiven, ruhigen und sicheren Umgebung zu begegnen.
Worauf sollte ich bei der Auswahl der Organisation achten?
  1. Seriosität und Transparenz: Eine seriöse Tierschutzorganisation arbeitet transparent, indem sie Informationen über den Hund, seine Herkunft und seinen Gesundheitszustand klar und offen kommuniziert. Seriöse Organisationen bieten Einsicht in ihren Vermittlungsprozess, sind eingetragen und verfügen über die notwendigen Genehmigungen.
  1. Nachhaltige Vermittlung: Gute Organisationen stellen sicher, dass Hund und Halter gut zueinander passen. Sie führen oft Vorgespräche und stellen gezielte Fragen, um sicherzustellen, dass die Lebensumstände der potenziellen Adoptanten mit den Bedürfnissen des Hundes übereinstimmen. Seien Sie vorsichtig bei Organisationen, die Hunde ohne ausreichende Prüfung und ohne umfangreiche Beratung vermitteln.
  1. Betreuung und Nachbetreuung: Eine verantwortungsvolle Organisation lässt die neuen Halter nicht allein. Sie bietet oft eine Nachbetreuung an, bei der Fragen zur Eingewöhnung oder bei Problemen beantwortet werden können. Manche Organisationen bieten auch Schulungen oder professionelle Hundetrainer an.
  1. Pflegefamilien und Vorerfahrungen: Ein wichtiger Pluspunkt sind Pflegefamilien, die den Hund bereits vor der Vermittlung aufnehmen und so bereits einiges über seine Verhaltensweisen berichten können. Dies hilft Ihnen, den Hund besser kennenzulernen und zu entscheiden, ob er gut zu Ihrem Lebensstil passt.
  1. Empfehlungen und Bewertungen: Informieren Sie sich über die Organisation und lesen Sie Bewertungen oder Erfahrungsberichte anderer Adoptanten. Eine Organisation mit positivem Ruf ist oft ein Indikator für eine vertrauenswürdige Vermittlung.
Fazit
Die Adoption eines Hundes aus dem Tierschutz ist eine verantwortungsvolle Entscheidung, die viel Freude und Zufriedenheit bringen kann. Indem Sie sich gut auf die Bedürfnisse des Hundes vorbereiten und eine seriöse Organisation wählen, schaffen Sie eine solide Basis für eine lange und glückliche Freundschaft.
 

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Vielen Dank für diese Infos. Ich finde auch, die Organisation muss unbedingt transparent sein und man muss das Gefühl haben gut beraten und aufgehoben zu sein. Außerdem zeigt sich ja auch beim Umgang mit den Tieren wie man dort arbeitet. Ich habe mich damals auch sehr gut informiert und recherchiert. Lohnt sich und zudem sollte man unseriösen Vermittlern keine Chance auf Erfolg geben
 
Ja schon, aber es ist doch recht schwierg so von zu Hause aus die richtige Entscheidung zu treffen. Eine Freundin von mir hat vor Kurzem einen kleinen Hund aus dem Tierschutz Rumänien adoptiert. Der Hund war bereits auf Pflegestelle in Deutschland. Die Dame mit der sie gesprochen hat war auch sehr nett, hat bereitwillig alle Infos bereitgestellt, Videocall etc...Sie hat den Hund auch persönlich vorbei gebracht. Was die Gute allerdings verschwiegen hat...die kleine Hündin hat massive Probleme mit Männern. Kein Wunder, die Arme war total traumatisiert. Man kann sich vorstellen, dass das zu einem Problem geführt hat. Zum einen ist meine Freundin verheiratet und es wohnen 2 Söhne im Haushalt. Gott sei dank sind alle sehr, sehr tierlieb und haben es mit viel Liebe, Zeit und Geduld geschafft, der kleinen Sissy die Angst zu nehmen. Aber es war ein langer Weg, den nicht jeder gehen möchte. Ich kann nur jedem empfehlen ganz genau zu erfragen, was mit dem neuen Mitbewohner evtl. im Argen liegt, um gut vorbereitet zu sein und natürlich auch um abzuwägen, ob man es handeln kann. Tierheime und Pflegestellen sind übervoll und so ist jeder froh, über jedes Tier, welches vermittelt werden kann. Allerdings nicht um jeden Preis, damit ist niemandem geholfen. Am allerwenigsten dem Tier.
 
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